Ms. Marvel: Meta-Morphose [Review]


Mit dem aktuellen "Ms. Marvel"-Reboot sorgte der gleichnamige Comic-Verlag im letzten Jahr für eine kleine Premiere, die zudem nicht gerade wenig Aufsehen erregte. Mit Kamala Khan hat nun nämlich auch die allererste muslimische Titelfigur ihren Platz in den Reihen der Superhelden gefunden.

Um eine wirklich stark religiöse Figur handelt es sich hierbei aber mitnichten. Viel mehr geht es in der Geschichte eher darum, typische Probleme aus dem Teenager-Alltag mit einem zusätzlichen Migrationshintergrund zu ergänzen, der leider auch im Jahr 2015 oftmals noch ein Garant für Vorurteile und Konflikte ist. Kamala ist die Tochter pakistanischer Einwanderer, ein ziemlicher Comic- und Videogame-Nerd und möchte im Grunde einfach nur akzeptiert werden und ein ganz normales Leben führen, so wie es andere Teenager auch tun. Aufgrund der Engstirnigkeit ihrer Mitschüler, sowie den eher konservativen Wertvorstellungen ihrer strengen Eltern gestaltet sich dies jedoch sowohl in der Schule, als auch zuhause alles andere als einfach.

Was bis hierhin nach einem herkömmlichen Teenie-Drama klingt, ändert sich dann aber schlagartig, als Kamala mit dem von Black Bolt während des Infinity-Events verursachten Terrigen-Nebel in Berührung kommt, Superkräfte entwickelt und fortan neben all dem bisherigen Stress auch noch gegen das Böse kämpfen muss. Das Ganze entwickelt sich zu einer Art Selbstfindungstrip, kombiniert mit einer mehr oder weniger klassischen Origin-Story und einem wirklich fabelhaften Humor.

Der großartige Zeichenstil von Adrian Alphona, der vor allem mit vielen kleinen und versteckten Details glänzt und den sich bietenden Platz wirklich perfekt ausnutzt, tut sein übriges. Alles in allem ein echt gelungener Neustart und ich hoffe doch sehr, dass die Fortsetzung nicht allzu lang auf sich warten lässt.
(elfo)

124 Seiten, Softcover // 16,99 € // Cover-Copyright: Panini // paninicomics.de
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