Ms. Marvel: Generation Fragezeichen [Review]

Kamala Khan, die neue Ms. Marvel, stand ja aufgrund der Tatsache, Marvels erste muslimische Titelheldin zu sein, bereits vor dem Start der Reihe im Mittelpunkt vieler Diskussionen. Einige warfen dem Verlag einmal mehr vor, auf Teufel komm raus politisch korrekt sein zu wollen, während andere Leser da unnötigerweise sogar noch den einen oder anderen Schritt weiter gingen.

Mit derart kleingeistigen Weltanschauungen möchte ich mich hier aber ehrlich gesagt gar nicht weiter befassen und jeder, der den ersten Band gelesen hat, sollte spätestens nach der Lektüre ohnehin gemerkt haben, dass Dinge wie Religionszugehörigkeit oder Hautfarbe doch echt total uninteressant und nebensächlich sind. Auf den Charakter kommt es an und diesbezüglich hat das Haus der Ideen mit Kamala wirklich eine Sympathieträgerin erschaffen, die ohne wenn und aber das Potenzial mitbringt, sich auch dauerhaft im Marvel-Universum zu etablieren. Ihr Selbstfindungstrip und der Spagat zwischen Teenagerproblemen, Koranschule und Superheldendasein gehen also in die zweite Runde und mit Wolverine hat sie nun zudem einen passenden Lehrmeister gefunden, mit dem sie auch gleich in der Kanalisation gegen Riesenalligatoren kämpfen muss. Fangirl trifft auf dauerangepissten Mutanten - Situationskomik vorprogrammiert!

Ansonsten werden die Inhumans auf Kamala aufmerksam, die ihr fortan Riesenköter Lockjaw zur Seite stellen und der im ersten Band angeteaserte Inventor, ein Mensch-Sittich-Hybrid, bekommt auch endlich seinen großen Auftritt. Klingt abgefahren? Ist es auch! Absolut empfehlenswert und neben Rocket Raccoon derzeit vermutlich die unterhaltsamste, aktuelle Marvel-Serie. (elfo)

140 Seiten, Softcover // 16,99 € // Cover-Copyright: Panini // paninicomics.de
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