Star Wars: Imperium in Trümmern [Review]

Da meine popkulturelle Sozialisation bereits recht früh in den 80ern begann, war ich natürlich auch schon während meiner Kindergarten-Zeit ein großer "Star Wars"-Fan und habe dementsprechend lange Zeit darauf gehofft, dass es eines Tages mal weitere Filme der Reihe geben wird. 1999 war es dann tatsächlich soweit und nachdem ich Episode 1 schließlich gesehen hatte, hoffte ich plötzlich, dass es nie wieder einen weiteren "Star Wars"-Film geben wird. Ich frage mich bis heute, welcher Teufel George Lucas geritten hat, so einen Kokolores zu produzieren.

Zugegeben, die Prequels haben sich schon von Film zu Film gesteigert und bspw. die Nummer mit der Order 66 in Episode 3 war wirklich ziemlich gut inszeniert. Aber alles in allem hätte man es wohl auch gut und gerne bei der Original-Trilogie belassen können. Als Disney dann vor ein paar Jahren Lucasfilm kaufte, reagierte ich zunächst relativ gleichgültig, aber spätestens seit dem ersten Teaser zu "Das Erwachen der Macht" hab ich tatsächlich wieder richtig Bock auf den ganzen Quatsch. Was J. J. Abrams da auf die Beine gestellt hat, sieht - soweit sich das bis jetzt beurteilen lässt - einfach wieder nach "Star Wars" aus. Kein CGI-Overkill, kein Jar Jar Binks, ein dreckig-ranziger Look, Aliens, die wieder von Menschen gespielt werden (unter anderem von Simon Pegg - geil!) und vor allem natürlich die alte Garde um Han und Chewie. Die Vorfreude ist weltweit riesig und um sicher zu gehen, dass niemand vor lauter Ungeduld explodiert, hat Panini jetzt einige neue Titel im Programm, die auch zum offiziellen Kanon zählen.

Und neben diversen Romanen gibt es nun auch diesen Comic, der bzgl. der Geschehnisse nach "Die Rückkehr der Jedi-Ritter" ein wenig Licht ins Dunkel bringt und klar macht, dass nach dem Tod des Imperators eben längst nicht alles tutti war. Im Mittelpunkt der Story stehen die Rebellen Shara Bey und Kes Dameron, was auch ein wenig die Brücke zur neuen Trilogie schlagen soll, sind sie doch die Eltern von Poe Dameron, einem der Protagonisten aus Episode 7, der hier zumindest ein paar mal namentlich erwähnt wird. Ansonsten bleiben die ganz großen Erkenntnisse aber leider aus und von einer wirklich relevanten Geschichte zu sprechen, wäre wohl auch übertrieben. Vielleicht war meine Erwartungshaltung auch einfach zu groß, aber insgesamt hält sich meine Begeisterung nach der Lektüre dieses Comics ziemlich in Grenzen.

Für Hardcore-Fans und Sammler sicher so oder so ein Pflichtkauf, aber den einen oder anderen, auf die neue Trilogie anspielenden Brocken hätte man den Lesern hier wirklich gern noch vor die Füße werfen dürfen. So hat Autor Greg Rucka letzten Endes leider einiges an Potenzial liegen lassen. Schade! (elfo)

100 Seiten, Softcover // 12,99 € // Cover-Copyright: Panini // paninicomics.de
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