DIE DORKS - Duschen auf Staatskosten [Review]
Nanu? Eine Deutschpunk-Band, die tatsächlich noch aus richtigen Punkern besteht? Das grenzt ja zu Zeiten, in denen coole Szene-Typen und Studenten wie Heuschrecken über das Genre herfallen und aus Gründen der Credibility - und natürlich wegen der total witzigen Ironie - Bands wie Pilze aus dem Boden sprießen lassen, fast schon an eine Sensation.
Den DORKS geht es hier nicht darum, auf irgendeiner Welle mitzuschwimmen, um sich dafür dann von vermeintlich wichtigen Leuten auf die Schultern klopfen zu lassen. Für sie stellt Punk viel mehr tatsächlich eine Lebensphilosophie dar, was auch ein großes Thema auf ihrem neuen Album ist. Mega-innovativ mag das inhaltlich nun auch nicht sein, aber verglichen mit der bereits erwähnten, neuen D-Punk-Welle empfinde ich es als überaus erfrischend, zur Abwechslung mal wieder eine Band zu hören, die einfach nur Bock auf das ganze Punk-Ding hat und einen Scheiß darauf gibt, ob das jetzt hype-kompatibel ist oder nicht.
Musikalisch gibt's hier ebenfalls absolut nichts zu meckern. Sängerin Lizal's Organ hat einen ziemlichen Wiedererkennungswert und an den Instrumenten ist die komplette DORK-Gang mehr als fit. Einzig an den Songlängen hätte man wegen mir gern noch etwas schrauben können. Die Lieder sind allesamt gefühlte fünf Minuten lang und hier und da hätte ich es sicher auch verkraftet, den Refrain nur drei mal, statt vier oder fünf mal zu hören.
Das ist aber echt Jammern auf hohem Niveau, alles in allem geht "Duschen auf Staatskosten" voll klar und dürfte sicher nicht nur für den modernen Nietenkaiser interessant sein. (elfo)