FIN GREN - Propaganda für's Paradies [Review]

Das erste Soloalbum des Künstlers Fin Gren mit dem das Konzept bestätigenden Titel „Propaganda für's Paradies“ ist unter Grenland Records/Zimbalam seit neuestem auf dem Markt. Musikalisch wird es durch die Bandmitglieder der „Schaeden“ unterstützt und ist mit zwei Bonustracks der Sängerin Johanna Pfeifer versehen. Die Aufmachung mitsamt Foto in Sepia wirkt stimmig und vor allem die CD-Hülle ist als positiv zu bewerten, da Jewelcases aus eigener Erfahrung kaum zeitlebens ihre Qualität bewahren können. Dennoch ist die Gestaltung auf den ersten Blick nichts Neues – bis einem die künstlerisch auf hohem Niveau gestaltete CD ins Auge fällt, die als eindeutiger Hingucker auszumachen ist. Ein Booklet wäre selbstverständlich wünschenswert, ist aber aufgrund der verständlichen Texte nicht zwingend nötig. Die Auswahl der 10 Songs ist ausgewogen und bleibt dem selbst zugeschriebenen Genre des Garagen-Folks treu. Jener zieht sich als roter Faden durch die Lieder und es wird dem Hörer gezeigt, wie eine Musikrichtung variiert werden kann und in mehreren Facetten auftritt. Die raue und zugleich harmonische Stimme Fin Grens passt ideal zu der deutschsprachigen Musik und liefert den Texten die gewisse Würze. Wenn verwendet, zünden die Reime, die gezielt und nicht andauernd eingesetzt werden, weshalb sie die Musik unterstützen und dabei nicht unmittelbar erzwungen wirken. Der Inhalt der Texte scheint, wie das gesamte Album, aus authentischer Liebe zur Musik entstanden zu sein und regt daraufhin Gedanken und Emotionen an. Oft erweitert der Text die Songtitel und führt zu einem großen Interesse an der gebotenen Message, doch in Teilen scheint der Inhalt absehbar. Der Bonus ergänzt das Album und passt harmonisch in das Konzept, doch die subjektiv betrachtet angenehme Stimme der Sängerin muss gefallen, weshalb der Künstler selbst die Musik in einem letzten Lied besser reflektieren könnte. Die CD eignet sich zu einem gemütlichen Abend mit Freunden, ist darüber hinaus ebenfalls bei beinahe jeden Anlass und in etwaiger Gefühlslage gut zu hören. Abschließend bietet das Album nur teils überraschende Neuheiten in der Welt der Musik, überzeugt aber dennoch mit philosophischen und nachdenklichen Songs, denen die gute Gestaltung den letzten Schliff gibt.
(leia)

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