Moon Knight: Aus dem Reich der Toten [Review]

"Wer hätte gedacht, dass es noch Punk-Banden gibt? Echt Vintage..." - Allein für derartige Sprüche muss man dieses Comicbuch schon lieben. Sollte es jemals eine Verfilmung (oder wahlweise auch ein Hörspiel) dazu geben, dürfte dieses Zitat sicher von mehr als nur einer Band als Tonträger- bzw. Song-Intro zweckentfremdet werden. Aber auch ansonsten lässt der Protagonist hier einige Kracher vom Stapel. Als er beispielsweise auf die Frage eines Schurken, was er denn bitte für ein Vogel sei, antwortet, dass er die Friedenstaube ist und gleichzeitig so zuschlägt, dass das Blut nur so spritzt, hat das schon fast was von einem Stallone-Streifen - großartig! Generell ist der Unterhaltungswert hier recht hoch. Die psychisch nicht unbedingt sonderlich stabile Hauptfigur Marc Spector a.k.a. Moon Knight räumt hier in sechs kurzweiligen, eigenständigen Episoden in der New Yorker Unterwelt auf und bekommt es neben den bereits erwähnten Punks (Geister-Punks wohlbemerkt!) unter anderem noch mit Kindesentführern, Scharfschützen und den Folgen eines Schlafexperiments zu tun, welches rein optisch eher an einen völlig obskuren LSD-Trip erinnert. Da die Stories ohne roten Faden auskommen, steht hier eher die Action im Vordergrund. Ein wenig mehr Tiefgang folgt dann hoffentlich im irgendwann diesen Sommer erscheinenden, zweiten Band - das nötige Potenzial dafür ist ja zweifelsohne vorhanden.
(elfo)
  
Cover-Copyright: Panini // 140 Seiten, Softcover // 16,99 € // paninicomics.de
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